Konflikte sind Teil jeder Liebesbeziehung. Die Frage ist, wie sollte man sie richtig streiten und optimal lösen. Denn darin liegt das Geheimnis glücklicher Beziehungen. Klärende Gespräche und Auseinandersetzungen so zu führen, dass danach die Liebe nicht in Scherben liegt, ist das Um und Auf jeder funktionierenden Partnerschaft.
Nun kannst du sagen, streiten kann jeder. Ja, das stimmt, selbst Kindergartenkinder können streiten. Die Kunst liegt aber darin, Auseinandersetzungen so zu führen, ohne dass nachher alles in Schutt und Asche liegt. Selbst wenn ihr eine liebevolle Beziehung führt und euch gut versteht, könnt ihr euch mit einem zerstörerischen Streitverhalten viel kaputt machen. Zuallererst sollte man wissen, dass in einer Beziehung die Art und Weise, wie Auseinandersetzungen geführt werden und Streitigkeiten ablaufen, darüber entscheidet, ob es später zu einer Trennung kommt oder nicht. Deshalb ist es wichtig, das Streitverhalten in einer Beziehung genau zu analysieren und herauszufinden, welchen Verbesserungsbedarfes es gibt. Ist die Art, wie Konflikte ablaufen, der Anfang vom Ende der Liebesbeziehung oder schafft es das Paar auch in emotional schwierigen Situationen zivilisiert miteinander umzugehen?
Denn in jeder Liebesbeziehung kommt es zu Meinungsverschiedenheiten. Alle Paare streiten, wenn auch unterschiedlich. Damit sind wir auch schon beim Thema. Wie sagt ihr euch gegenseitig, wenn euch etwas am anderen stört? Wie geht ihr in emotional angespannten Situationen miteinander um? Es kann sein, dass sich die Themen, über die ihr diskutiert, wiederholen und von euch nicht immer gelöst werden können. Gut ist, wenn ihr in Konfliktsituationen Verständnis und Respekt füreinander zeigt und auf die Bedürfnisse, Ansichten und Gefühle des anderen eingeht. Klarerweise funktioniert dies nicht immer, da ihr auch nur Menschen seid, die sich nicht immer optimal verhalten. Das Problem ist nicht, dass ihr streitet, sondern womöglich die Art und Weise, wie ihr in diesen Streitsituationen miteinander umgeht. Es gibt bestimmte Grundregeln, die eingehalten werden sollten, da die Streitsituation sonst eskalieren könnte. Manche Paare neigen dazu, bei Meinungsverschiedenheiten bestimmte Verhaltensweisen an den Tag zu legen, die für eine dauerhafte Partnerschaft nicht förderlich sind.
Drei Grundregeln für eine beziehungsfördernde Streitkultur
Das Geheimnis von glücklichen Paaren liegt in der Art und Weise, wie sie sich während eines Konfliktes verhalten und miteinander umgehen. Dabei gilt es, diese drei Regeln zu beachten:
1. Eure Auseinandersetzungen sollten nicht wie aus dem Nichts beginnen
Gerade noch im 7. Liebeshimmel und plötzlich bricht ein Streit zwischen euch los. Keiner von euch weiß genau, was da jetzt passiert ist. Ihr war gerade noch in bester Stimmung und findet euch kurz darauf in einer heftigen Diskussion. Weshalb ist dies eine schlechte Basis für eine funktionierende Paarbeziehung? Weil ihr beide emotional sofort überflutet werdet und euch gegenseitig nicht die Möglichkeit gebt, deeskalierende Interventionen zu setzen. Zum Beispiel, dass einer von euch einen Witz macht – das lockert immer auf oder einer von euch beschwichtigende Worte sagt. Wenn ihr sofort von Null auf Hundert seid, schafft ihr eine Kluft zwischen euch. Dies kostet euch im Nachhinein psychisch viel Energie, diese emotionalen Gräben wieder zu überwinden. Ihr seid somit, von einer Sekunde auf die andere, emotional meilenweit voneinander entfernt. Sozusagen vom Alltag in der Liebeshölle.
2. Eure Auseinandersetzungen sollten nicht laut und übertrieben emotional geführt werden
Warum ist das so? Weil diese Art der Streitkultur eine Distanz zwischen euch schafft. Ihr bekommt das Gefühl, jeweils der andere wäre unberechenbar und ihr könnt euch nicht auf ihn verlassen. So schafft ihr keine Vertrauensbasis in eurer Beziehung und eure Zuneigung füreinander bekommt Risse. Auch besteht die Gefahr, dass ihr euch in der Hitze des Gefechtes gegenseitig Dinge an den Kopf werft, die ihr im Nachhinein bereut. Wie ihr wisst, kann man ausgesprochene Worte nicht mehr zurücknehmen, auch wenn diese nicht so gemeint waren. Die Kränkungen und Verletzungen sind passiert.
3. Eure Auseinandersetzungen beginnen mit einer Anklage oder einem Vorwurf
Warum ist das so? Weil dadurch geht ihr beide emotional sofort in eine Angriffs- bzw. Abwehrhaltung und hab das Gefühl, euch verteidigen zu müssen. Ihr klärt damit nicht die Situation, sondern schaukelt euch gegenseitig auf. Damit verhindert ihr, einen Sachverhalt wirklich zu besprechen und es besteht die Gefahr, dass ihr in eine Endlosschleife aus Anklage und Rechtfertigung kommt. So ist die Wahrscheinlichkeit der Eskalation sehr groß.
Jetzt noch die Zusammenfassung, was bei Meinungsverschiedenheiten zu beachten ist:
1. Versucht nicht gleich von 0 auf 100 zu sein. Es geht nicht darum nichts zu sagen, sondern darum den Partner nicht zu überfallen und ihm plötzlich alles an den Kopf zu werfen. Seid für den anderen berechenbar.
2. Drosselt eure Emotionen und bringt die Beschwerden am anderen oder der Situation ruhig und besonnen vor. Verletzungen wirken lange nach und ihr zerstört das Gute zwischen euch.
3. Äußert eine Beschwerde und kritisiert nicht den Charakter vom anderen. So bleibt es bei einer Sache und es kommt nicht zu Grundsatzdiskussionen.
Freundschaft in Liebesbeziehungen
Fürs erste ist es wichtig, dass sich ein Paar Respekt entgegen bringt und diesen auch in hitzigen Diskussionen nicht verliert, sodass es in Konfliktsituationen gut miteinander umgehen kann. Ein positives und wertschätzendes Gefühl dem anderen gegenüber zu entwickeln, welches in Auseinandersetzungen aufrechterhalten werden kann, ist eine gute Basis. Glückliche Beziehungen bauen oftmals auf einer tiefen Freundschaft auf. Diese sollte ausgebaut werden, denn dadurch wird die Partnerschaft gestärkt. Es geht in einer Liebesbeziehung nicht darum, nur miteinander auszukommen, sondern sich gegenseitig in den Hoffnungen und Wünschen zu unterstützen. Wichtig ist, Streitigkeiten nicht zu eskalieren und die kleinen Friedensangebote vom Partner zu bemerken und darauf positiv zu reagieren, wodurch sich angespannte Situationen entspannen können. Dies ist ein wichtiger Punkt, den damit dreht ihr nicht an der Eskalationsschraube. Achtet als Paar darauf, eure Konflikte nicht laut und grob zu beginnen, also gleich mit einer Eskalation. Versucht, euch ohne heftige Emotionen und Negativität gegenseitig mitzuteilen, was euch am Verhalten vom anderen stört. Liebesbeziehungen profitieren nicht von heftigen Auseinandersetzungen, deshalb solltet ihr als Paar negativen Stress vermeiden, da euch dieser anfälliger für Missverständnisse macht. Findet heraus, wie ihr in Zukunft eure freundschaftliche Verbundenheit noch stärken könnt, um zukünftige Krisen besser durchzustehen.
Vergesst nicht, dass falls einer von euch Kränkungen in vergangenen Partnerschaften erlebt und schlechte Erfahrungen gemacht hat, dies in der jetzigen Beziehung anders sein kann. Insofern ist es wichtig, dass ihr nach vorne blickt und euch gegenseitig eine Chance gebt. So könnt ihr lernen, wie man eine funktionierende Liebesbeziehung führt. Ganz besonders, falls ihr schlechte Erfahrungen gemacht habt und nun Angst habt, einem anderen Menschen wieder zu vertrauen. Vertrauen bildet die Basis für eure Beziehungsfähigkeit, denn nur so könnt ihr euch sicher fühlen und Nähe zulassen.