5 Gründe für zu wenig Sex in der Beziehung

Viele Menschen sind in ihrer Liebesbeziehung mit ihrem Sexualleben unzufrieden und leiden unter zu wenig Sex in der Beziehung. Dies hat oftmals mit einer Beziehungsdynamik zu tun, die mehr Frust als Lust bringt. Wenn du nun wissen möchtest, was du ändern solltest, um wieder frischen Wind in dein Liebesleben zu bringen, dann lies den folgenden Beitrag. 


wenig sex

Grundsätzlich ist es so, dass es ganz normal ist, dass in langjährigen Beziehungen der Sex weniger wird. Die Häufigkeit nimmt ab. Ist klar, am Anfang ist alles ganz aufregend und neu – nach einer gewissen Zeit können sich Langeweile und Frustration im Schlafzimmer breit machen. Anfangs haben die Partner Schmetterlinge im Bauch und sind ganz verliebt, meist bleibt das nicht so. Da muss man fast sagen „zum Glück“, den niemand würde es durchhalten, sein Leben lang in einem Ausnahmezustand zu sein. Und jeder, der schon einmal bis über beide Ohren verliebt war, weiß, dass der Zustand des „Verliebtseins“ tatsächlich ein Ausnahmezustand ist, denn Hormone und Dopamin spielen verrückt. Die wenigsten wissen aber, dass es langjährige Beziehungen gibt, wo die Partner über viele Jahre hinweg gar keinen Sex mehr miteinander haben. Dies ist oftmals ein Tabuthema, viele schämen sich dafür und kehren das Thema unter den Teppich. Wenn du selbst in einer Liebesbeziehung bist, wo du das Gefühl hast, es fehlt das Knistern in deinem Liebesleben und du hättest gerne öfter Sex, kann es folgende Gründe haben. 

1. Grund „Nur mehr Routine“ 

Viele Paare beklagen sich, dass sich im Bett nichts mehr abspielt und wenn, dann ist es immer das Gleiche. Die gleichen Abläufe, Routine, Stellungen – alles immer gleich. Der Sex ist fad und sie sind froh, wenn es wieder vorbei ist. Das kann nicht befriedigend sein. Weder emotional noch körperlich. Es kommt vor, dass einer von beiden mitrechnet, wie „jetzt haben wir schon drei Wochen keinen Sex mehr gehabt“, jetzt müssen wir das wieder erledigen bzw. hinter uns bringen. Das dabei der Spaß und die Lust verloren geht, ist klar. 

Ein Tipp dafür ist, den Druck rauszunehmen. Mach dir keinen Stress, setze weder dich selbst noch den Partner unter Druck. Überlege erst einmal für dich selbst, was genau dich an deinem Sexualleben stört und was du dir anders wünschen würdest. Vielleicht liegt es ja nicht nur am Partner, dass die Lustlosigkeit in die Beziehung eingezogen ist. Überlege, welche Abwechslung du möchtest, ob es andere sexuelle Praktiken sind oder vielleicht ein kleiner „Liebesurlaub“, um dein Sexualleben aus dem Alltag zu befreien. Und ganz wichtig, besprich´ das mit deinem Partner, deiner Partnerin. Glaube ja nicht, den anderen so gut zu kennen und es nicht notwendig ist, Fragen zu stellen. Dies ist ein großer Trugschluss in Beziehungen. Ihr wisst nicht alles übereinander. Nimm dir Zeit, euch wieder neu kennenzulernen – mit allen Leidenschaften. 

2. Grund „Kein Vorspiel“

Und mit Vorspiel meine ich nicht, das Vorspiel im Bett, sondern alles, was sich zwischen euch im Alltag abspielt. Wieviel Raum gebt ihr euch da für Sexualität? Wie oft berührt ihr euch zufällig oder mit Absicht, wie oft deutet ihr einander an, dass ihr den anderen sexuell begehrenswert findet, macht Komplimente oder eine zweideutige Bemerkung? Wie seid ihr im Umgang miteinander, wenn ihr zu zweit seid oder in Gesellschaft? Kuschelt ihr, wenn ihr gemeinsam vor dem Fernseher sitzt oder vor dem Einschlafen im Bett? Begrüßt/Verabschiedet ihr euch mit einem Kuss? Als kurzes Beispiel: Es gibt Paare, die sich nicht einmal mehr begrüßen. Dass solche Paare sich körperlich komplett voneinander entfernt haben und Sexualität fast undenkbar geworden ist, ist kein Wunder. 

Wie seid ihr als Paar, wenn ihr mit Freunden oder Familie unterwegs seid? Glaubst du, dass Fremde merken würden, wenn sie euch zum Beispiel als Paar in einem Restaurant sitzen sehen würden, dass ihr ein Paar seid? Oder könnte man glauben, ihr wärt Geschwister oder Arbeitskollegen. D.h. wieviel Körperkontakt habt ihr miteinander abseits vom Sex? 

Ein Tipp dafür ist, signalisiert euch gegenseitig, dass ihr ein Liebespaar seid. Zeigt euch, dass ihr vom Partner, der Partnerin körperlich angezogen seid. Sucht Körperkontakt zum anderen, zum Beispiel „geht Hand in Hand“, umarmt euch. Berührt euch öfter, signalisiert dem anderen, dass ihr ihn begehrt, ihn berühren möchtet und nicht genug von ihm bekommen könnt. Euer Umfeld soll merken, dass ihr ein Liebespaar seid und eine besondere Beziehung miteinander habt. Dies ist ein wichtiger Punkt. Eine Liebesbeziehung zeichnet sich dadurch aus, dass es eine sexuelle Anziehung zueinander gibt. Diese solltet ihr dem Partner/der Partnerin zeigen und für das Umfeld sollte das offensichtlich sein. Es entsteht dadurch ein Knistern zwischen euch, eine Spannung, die euch füreinander anziehend macht. 

3. Grund „Kaum Intimität“

Liebesbeziehungen zeichnen sich dadurch aus, dass eine Intimität miteinander geteilt wird, die mit anderen Menschen nicht geteilt wird. Dies ist sowohl eine körperliche als auch eine emotionale Intimität. Damit ist gemeint, eure Beziehung hat eine Exklusivität und ist weder beliebig noch austauschbar. Ihr teilt eine Nähe – im Idealfall eine emotionale und körperliche – welche ihr mit keinem anderen Menschen in dieser Form teilt. Somit solltet ihr miteinander Geheimnisse haben und nicht alles nach außen tragen. Redet nicht mit „Gott und der Welt“ über eure Beziehung, erzählt nicht jeder Arbeitskollegin über den Partner, was seine persönlichen Eigenheiten sind und schon gar nicht über seine körperlichen Merkmale. Schimpf nicht bei jedem, der dir über den Weg läuft, über die Eigenheiten deiner Partnerin und tratsche, was sie dir im Vertrauen erzählt hat, aus. Ja, du kannst und sollst dich über Beziehungsprobleme mit dir nahestehenden Menschen austauschen, nicht alles in dich reinfressen, denn bei Beziehungsproblemen hilft oftmals eine Perspektive von außen. Aber wähle mit Bedacht, was du über dein Liebesleben Preis gibst. 

Ein Tipp ist, schütze deine Beziehung, indem du eure gemeinsame Intimität achtest und die Exklusivität deiner Zweierbeziehung zu schätzen weißt. Der Partner bzw. die Partnerin hat dir Dinge anvertraut oder zeigt sich dir von einer Seite, wie sonst niemanden, dieses Vertrauen solltest du nicht missbrauchen.  

4. Grund „Keine Wertschätzung“ 

Grundsätzlich ist Wertschätzung, ganz ein wichtiger Faktor in einer Liebesbeziehung und der Nährboden für ein befriedigendes Sexualleben. Wenn du stolz auf den anderen bist, ihn mit all´ seinen Eigenheiten akzeptierst, dann bist du stolz auf eure gemeinsame Beziehung und letztendlich auf dich selbst. Dass ihr euch gefunden habt. Schätzt euch gegenseitig und das gemeinsame, das ihr miteinander habt – die Liebesbeziehung. Wenn ihr nur damit beschäftigt seid, euch gegenseitig Vorwürfe zu machen und den Fokus darauflegt, was ihr nicht habt, dann schätzt ihr euer gemeinsames Produkt nicht – eure Paarbeziehung und auch nicht euch selbst. Wenn du den anderen entwertest, entwertest du die Beziehung und dich selbst gleich mit. Wertschätzung heißt auch, sich für den anderen/die andere herzurichten und auf das eigene Aussehen und die Pflege zu achten. 

Der Tipp diesbezüglich ist, dass ihr euch gegenseitig gut behandeln sollt. Niemand will Sex mit jemand haben, der einem ständig Vorwürfe macht, einen schlecht dastehen lässt und entwertet oder gar beschämt. Ein guter Umgang miteinander ist eine Grundvoraussetzung für erfüllten Sex. Denk daran, wie lieb ihr am Anfang der Beziehung miteinander wart – hoffentlich zumindest – was ihr füreinander gemacht habt und wie ihr euch um den anderen bemüht habt. Weshalb jetzt nicht mehr? Dazu gehört auch das Aussehen. Achte auf dein Äußeres! Auf den eigenen Körper und das Aussehen zu achten, ist eine Wertschätzung, die man sowohl dem anderen als auch sich selbst gegenüber entgegenbringen sollte. 

5. Grund „Nähe-Distanz Verhältnis“ passt nicht

Beides kann zu viel oder zu wenig sein. Paare, die ständig aneinanderkleben und außer im Job alles gemeinsam machen, verlieren oftmals den Reiz aneinander. Man hat sich nichts mehr zu erzählen, ist langweilig füreinander und es gibt keine kleinen Geheimnisse mehr voreinander. Ihr seid keine siamesischen Zwillinge. Lasst euch Freiräume, dann seht ihr euch mit anderen Augen. Geht gemeinsam unter Leute, es ist spannend zu sehen, wie der Partner/die Partnerin von anderen Menschen wahrgenommen wird. Außerdem, jeder verhält sich in Gesellschaft anders als zu zweit. Ihr könnt euch dann aus einem anderen Blickwinkel betrachten, findet euch interessant. 

Der Tipp ist, ein Paar sollte das richtige Maß an Nähe und Distanz finden. Ihr solltet Interesse aneinander haben und euch gegenseitig interessant finden. Niemand möchte Sex mit einem „Langeweiler“. Es gibt einen Reiz des Unbekannten und diese unbekannte Seite am anderen zu sehen, weckt das Begehren.