Wenn du beginnst, dir die Frage zu stellen, wie oft man Sex in einer intakten Beziehung haben sollte, ist in deinem Liebesleben etwas in Schieflage geraten. Aber keine Sorge, irgendwann stellt sich jeder diese Frage. Hier erfährst du Wissenswertes über die 4 Sex- und Beziehungsphasen, die jedes Paar in einer Beziehung durchlebt.
In einer Liebesbeziehung können die ersten Verliebtheitsgefühle nicht ewig anhalten. Du kennst dies sicher. Anfangs konntet ihr die Finger nicht voneinander lassen und nach einer gewissen Zeit ist diese anfängliche sexuelle Hochstimmung verflogen. Du solltest dir deshalb aber keine Sorgen machen. Deine Liebesbeziehung kommt jetzt in einen neuen Abschnitt eures Zusammenseins. Verständlich, dass du diesen hormongesteuerten Anfangszustand euerer Beziehung manchmal vermisst. Aber sei ehrlich! Hättest du es ewig durchgehalten, in diesem Aufruhr von Hormonen zu leben? Wo sich deine Gedanken rund um die Uhr um dein „neues Objekt der Begierde“ drehen und du dich voll Sehnsucht nach deinem Schatz verzehrst, kaum, dass du von ihm getrennt bist. Dein Alltag für dich keine Rolle mehr spielt und du gedanklich nur mit deinem neuen Liebesobjekt beschäftig bist.
Sex- und Beziehungsphasen
Genauso wie sich die Verliebtheitsgefühle im Laufe der Zeit ändern, ändert sich auch die Lust und Sexualität in langjährigen Beziehungen. Paare durchleben sexuell mehrere Phasen in ihrem Beziehungs- und Liebesleben. Jeder, der schon länger in einer Beziehung war oder gerade ist, weiß, dass eine Partnerschaft Höhepunkte und Flauten durchlebt. Sowohl emotional als auch sexuell. Jede Beziehung durchläuft 4 Sex- Phasen, in denen es auf und ab geht. Falls du vorhast, länger mit deinem Partner oder deiner Partnerin zusammen zu bleiben, solltest du wissen, um welche 4 Sex- und Beziehungsphasen es sich handelt, da ihr sie mit großer Wahrscheinlichkeit früher oder später durchleben werdet.
1. Die Verliebtheits-Phase
Zuerst ist da die Verliebtheits-Phase zwischen zwei Menschen. In diesem Beziehungsabschnitt spielen die Hormone verrückt und die Beteiligten sind oftmals emotional „out of control“. Während dieser Phase haben die meisten Paare öfters Sex als später in der Beziehung und sind verrückt nacheinander. In dieser Phase sehen viele Paare den anderen durch „die rosarote Brille“ und können sexuell nicht genug voneinander bekommen. Verliebtheit ist ein emotionaler Zustand der romantischen Anziehung zu einer anderen Person, verbunden mit der Sehnsucht, mit ihr eine exklusive, intime und gefühlsintensive Beziehung einzugehen. Diese erste Hochphase der Verliebtheit dauert meist ein- bis eineinhalb Jahre. Danach flaut dieser Zustand ab, die Beziehung ändert sich und es kommt im Schlafzimmer zu Veränderungen. Meist wird die sexuelle Aktivität weniger und es weicht der Anfangsbegeisterung für den anderen ein realistischerer Blick auf die Beziehung und den Partner.
2. Die Gewöhnungs-Phase
Bei den meisten Paaren kommt nach den intensiven anfänglichen Gefühlen eine Sex- und Beziehungsphase, die als `Gewöhnungs-Phase’ bezeichnet werden kann. Die Partner kennen sich schon eine gewisse Zeit, wissen wie der andere tickt und verbringen oftmals einen gemeinsamen Alltag miteinander. Falls Kinder dazu kommen, wird der Alltag noch stressiger und fordernder für das Paar. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass sie in eine Form von „Alltagssex“ abrutschen. Es stellt sich eine gewisse Routine ein, was den Ablauf der sexuellen Handlungen betrifft. Auch zeitlich kann sich Routine einschleichen, wenn zum Beispiel immer Sonntagmorgen oder Samstagnachmittag der wöchentliche Sex stattfindet. Dazu kommt, dass beide Partner wissen, was sie im Bett mit dem anderen erwartet – und das kann langweilig werden. So kann es kommen, dass sich beide weniger „Mühe“ geben, es fehlt dann die Lust und der Sex wird weniger. Natürlich ist nicht jede Beziehung gleich, aber in jeder längeren Beziehung gibt es eine Phase, in der die Sexualität einschläft. Grundsätzlich ist dies kein Problem, solange beide Partner mit dieser Entwicklung zufrieden sind.Falls du mit dieser Entwicklung unzufrieden sein solltest, lass den Kopf nicht hängen. Es muss nicht ewig so weiter gehen, Es liegt an euch, wieder mehr Schwung in euer Liebesleben zu bringen und eure Hormone neuerlich in Ekstase zu versetzen. Denn wenn die Gewöhnungsphase überstanden ist, kann es im Schlafzimmer noch heißer werden als je zuvor.
3. Die Wiederentdeckungs-Phase
Damit ihr euren „Alltagssex“ überwindet, braucht ihr jedoch Disziplin und Geduld – vor allem, wenn der Alltag euch im Griff hat. Wichtig ist dabei, sich Zeit füreinander zu nehmen, zur Not einen gemeinsamen Termin in der Wochenplanung zu fixieren: Eine oder mehrere Stunden, in denen ihr entweder Sex habt oder erstmal euch über Sex austauschen könnt. Falls du jetzt denkst, wie unromantisch ist das denn, sich fix einen Termin auszumachen, weit gefehlt. Nein, das ist nicht unromantisch. In eurer Kennenlern-Phase habt ihr euch auch zu Dates verabredet und es war klar, dass ihr dabei Sex haben werdet. Ein Termin heißt, dass ihr euch bewusst füreinander Zeit nehmt, wo ihr schöne Momente zu zweit verbringen könnt. Es bietet sich euch die Gelegenheit, etwas Romantisches gemeinsam zu unternehmen oder es euch zu Hause gemütlich zu machen. Ihr könnt dieses „Date“ auch nutzen, um euch eure geheimen Wünsche zu offenbaren, wo ihr bewusst Nähe und Intimität teilt. Was für euch am besten funktioniert, müsst ihr gemeinsam herausfinden.
„Wenn die Gewöhnungs-Phase überstanden ist, wird es oft in Beziehungen wieder heißer. Womöglich könnt ihr dann zusammen neue Dinge ausprobieren und eure Sexualität gemeinsam wieder neu entdecken. Das heißt aber nicht, dass ihr keinen „Alltagssex“ dazwischen haben dürft. Natürlich findet dieser immer wieder statt. Alles andere wäre unrealistisch. Ihr könnt beruhigt immer wieder in eure Routine kippen, um dann dazwischen „Highlights“ zu setzen und euch bewusst euerem Liebesleben und eurer Lust zu widmen. Alltagssex nimmt in einer Beziehung eine wichtige Funktion ein. Er lässt euch körperlich auftanken, Nähe und Intimität spüren und stärkt eure Bindung zueinander.
4. Die letzte Phase
Diese vierte und letzte Sex- und Beziehungsphase erlebt ihr wahrscheinlich nur, wenn ihr vorhabt, miteinander alt zu werden. Denn im gemeinsamen Alterungsprozess verändert sich im Sexleben so einiges. Paare werden im Alter mit neuen Herausforderungen konfrontiert, die nicht nur mit fehlender Lust zu tun haben müssen, sondern mit körperlichen Veränderungen in Verbindung stehen, die nicht aufgehalten werden können. So kommen Frauen in die Wechseljahre und Männer liefern nicht mehr die Performance, die sie gerne liefern würden. Da ist es wichtig, keinen Druck aufkommen zu lassen und sich für die gemeinsame Sexualität Zeit zu nehmen. Schließlich kann im Alter der Sex noch gut funktionieren. Denn körperliche Nähe und Intimität stärken immer die Beziehung und Paare, die sich gerne berühren und Zeit für ihre Sexualität nehmen, sind glückliche Paare.