Einfluss der Kindheit auf die Liebesbeziehung

Sicher hast du dir manchmal gedacht, nur nicht so eine Liebesbeziehung führen, wie meine Eltern. Nur geht das? Wie du dich von deiner Vergangenheit löst und deine Herkunft anders bewertest.


Jeder bringt seine eigenen Erfahrungen in die aktuelle Beziehung mit und ist kein unbeschriebenes Blatt. Jeder von euch hat Bilder und Vorstellungen im Kopf, wie Liebe, Familie und Zusammenleben funktionieren sollten. Diese Bilder und Vorstellungen sind durch eure Herkunftsfamilie geprägt, ihr könnt sie nicht einfach abschütteln oder so tun, als gäbe es sie nicht. Im ersten Schritt ist wichtig, dass du dir bewusst machst, wie deine Beziehungs-Leitsätze aussehen und woher diese kommen.

Was hat meine Kindheit mit meiner jetzigen Liebesbeziehung zu tun?

Was für Vorstellungen haben dir deine Eltern über Frauen, Männer, Familie und die Liebe auf deinen Lebensweg mitgegeben? Erinnerst du dich an bestimmte Sätze aus deiner Kindheit, die ein Familienangehöriger einst zu dir gesagt hat? So etwas wie, „Männer wollen immer nur das eine, also sei immer auf der Hut“. Oder „Frauen sind wankelmütig, du kannst dich nicht auf sie verlassen“. Dies sind aber nur die klar formulierten Botschaften, von den indirekten Botschaften gibt es Unmengen. Diese direkten und indirekten Botschaften, die sowohl du als auch dein Partner durch Äußerungen oder Verhaltensweisen eurer Eltern und Großeltern in der Kindheit mitbekommen haben, prägen eure jetzige Paarbeziehung. Deine Vergangenheit, bisherige Erfahrungen und deine Geschichte sind zum Teil verantwortlich für viele deiner aktuellen Beziehungsprobleme.

Was ein Mensch in der Kindheit erlebt hat, prägt sein Leben – auch sein Liebesleben. Ein wichtiger Faktor ist auch die Art der Beziehung, die deine Eltern oder Großeltern hatten: waren sie alleinstehend, immer in wechselnden Beziehungen oder haben sie an ihrer Beziehung festgehalten. Am wichtigsten aber: Waren sie glücklich? Hast du als Kind miterleben können, dass Liebesbeziehungen glücklich machen oder dass diese eine Qual sind? Mache dir die destruktiven Muster aus deiner Vergangenheit bewusst und versuche diese zu vermeiden. Überprüfe deine inneren Prinzipien über Frauen, Männer, Familie, Sexualität und vieles mehr. Dabei wird dir auffallen, dass einige davon etwas Destruktives enthalten und du dich von ihnen trennen solltest. Anderseits erinnerst du dich womöglich an Menschen aus deiner Vergangenheit, die du als Vorbild erlebt hast. Zum Beispiel eine „coole Tante“ die allein gelebt und scheinbar niemanden an ihrer Seite gebraucht hat. Frag dich selbst, ob diese Personen von früher noch immer ein Vorbild für dich sind oder ob es an der Zeit ist, neue Vorbilder zu finden. Überarbeite deine alten inneren Vorstellungen und passe sie an dein jetziges Leben an. So wie du immer wieder deinen Kleiderkasten ausmisten und dich von unpassenden Kleidungstücken trennen solltest, solltest du es mit überholten Vorstellungen machen. Jeder von euch bringt seine eigene Geschichte mit in die Liebesbeziehung. Macht euch eure Geschichten bewusst – gemeinsam oder jeder für sich – und trennt euch von euren destruktiven Anteilen, damit sich die Geschichte nicht wiederholt. Dann erscheint dir deine aktuelle Beziehung womöglich in einem anderen Licht. Mehr darüber, wie du mit der dicken Luft in deiner Beziehung umgehen kannst, erfährst du in unserem aktuellen Blogbeitrag – Dicke Luft in der Beziehung!